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Klaus M. Rarisch

Die Nonne

Wenn eine Nonne sündhaft ihn begehrt,
den alten, starren, zähen Stellvertreter,
den Segenssprüche Murmelnden, den Beter,
von Gläubigen aus aller Welt verehrt,

wenn eine geile Nonne sich beschwert,
sie brauche stets ein Fieberthermometer,
wenn sie ihn sähe, thronend in Sankt Peter,
so mahnt er sie: sein Leib sei ihr verwehrt,

sie sei mit einem Schöneren verlobt,
mit Christus; dessen Treue sei erprobt.
Wenn Michelangelo Sonette dichtet,

so fühlen wir, daß sich der Himmel lichtet,
so bleibt es wahr, auch wenn du, Nonne, murrst:
Was ist uns Christus? Christus ist uns Wurst!

 

     
 

Matthias Koeppel
läßt ergänzend den Pinsel schwingen

 

 


Rechte bei Klaus M. Rarisch