Schwarze Rose

Und keine letzte Rose wird mehr sein ...
Vom Blut, das du in ihren Kelch gegossen,
rotüberrötet, hat sie sich geschlossen:
Was du lebendig liebtest, wird zu Stein.

Dein Lied ging nicht in ihren Herzschlag ein ...
Und hättest du ihr Blütenfleisch genossen,
und wärest du in ihrem Duft zerflossen:
Am Ende bliebest du mit dir allein.

Mag neuer Purpur süßer dich umblühen –
er wäre stumm, so sehr du um ihn würbest,
und deine Augen füllten sich mit Harz,

daß sie nicht spürten, wie du langsam stürbest.
Denn nicht nach Eden führte dich dein Mühen:
Nur zu der Rose auf dem Sarg aus Quarz.

    Klaus M. Rarisch

Enthalten in
Die Geigerzähler hören auf zu ticken
= Meiendorfer Druck 20