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Robert Wohlleben:

Wurstiade

Genickschlag, Stromstoß oder Bolzenschuß
sind dazu da, das Vieh dem Tod zu weihen.
Dem Schlächter oder Schächter blüht Verzeihen
aus diesem Rest von letztem Bruderkuß.

Dann trennt sich Wurstgut von Filet und Nuß.
Mit Kuttelkraut und andren Spezereien
muß Separatorfleisch zur Kunst gedeihen …
und nicht per Botulismus zum Verdruß.

Faschiertes geht im Darmgeschling perdüh:
von Rind, Kaldaunen, Rössern, Sehnen, Schweinen …
Getränk zur Wahl sind Pilsner und Pisse dru.

Hat wer auch grausam und vermint gedacht,
war er doch menschlich gut in seinem Meinen
und hat sich um die Wurst verdient gemacht.

für Matthias Koeppel & Klaus M. Rarisch

Um die Wurst (Meiendorfer Druck Nr. 56)

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