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Robert Wohlleben:

Traum-Haft

Das Licht von nirgends. Wände nicht von Stoff,
die Hände greifen leer in zahllos viele
Gelasse voll Gestühl verschollner Stile,
an Fenstern enden alle Welten schroff.

Wo einst Sekret aus Drüsen niedertroff,
entstehen Fleck um Fleck die Schattenspiele
von Tuschen, hinschraffiert mit blindem Kiele,
daß kein Beschauer auf Verstehen hoff.

Wer alles ist durch dies hindurchgegangen –
durch Welten, doch in einer stets gefangen?
Die Spuren all der Gänge sind verworrn,

wie sie sich trafen, trennten, sich verschlangen,
um endlich, endlich auswärts zu gelangen
– wo doch das Ende wieder hieß: von vorn!

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