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Robert Wohlleben:

An mich

Es braucht, bis eins erkennt: Das nennt sich Welt,
was da gebraut ist, recht und schlecht vergoren,
was stets die Augen auswäscht und die Ohren
verrauscht, bis aller Raum von Restlicht gellt.

Was wuchs und wächst aus unurbarem Feld,
zerfurcht von Schmerz und Lust, hat sich zerfroren,
ist neu getaut, sproß auf, gab sich verloren
ums liebe Leben und auf sich gestellt.

Was je im Lauf von leicht zählbaren Jahren
den Weg verlegt und gar verhaut, hat sich
verfangen im Geflecht von Haut und Haaren.

Ein Log entsteht, das wie ein Kupferstich
die Schwärze hält, das Helle auszusparen.
Ein Clair-obscur wächst an und nennt sich Ich.


 

Klaus M. Rarisch respondiert:

»An mich«



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