Klaus M. Rarisch

AN MICH

    für Robert Wohlleben

Es braucht, bis man erkennt: Was hündisch bellt,
was stark gebaut ist, kurz das Haar geschoren,
was muskelprall auf maskulinen Foren
sich präsentiert, verspricht, was es nicht hält.

Das Publikum bezahlt und ist geprellt,
um todesmutige Gladiatoren,
die, da auch sie vom Weibe nur geboren,
das Leben vorziehn, wie’s dem Weib gefällt.

Was je im lieben Leben du erfahren
an Endenttäuschung hast – es wundert dich?
War es das wahre Hochglück, dich zu paaren?

Das Endergebnis – war’s verwunderlich?
Zu Hause glaubst du dich im Wunderbaren?
Ich glaube nur an eines noch: an mich.

Klaus M. Rarisch
9. Januar 1999

Enthalten in »Der Nachgeborene«
(Meiendorfer Druck Nr. 47)

 

Heinz Ohff

ist beeindruckt

Die Tenzone spinnt sich fort:

HEL und Lothar Lippmann

Rechte bei Klaus M. Rarisch