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Herbert Laschet Toussaint transponiert
Giuseppe Gioacchino Belli in Kölsch
 

DE JITTERSCHEN

Zum deuvel! Jeseschristes! jetz diktiert
doch hier dr hillje vater wad uns nützt
indem er uns vor jottesjaben schützt
Se werden hinter jitterschen serfiert

Wie war dad abends schön! man kam verschwitzt
mit trockne kehle auf de kneipenbank
wo man mit kumpel friedlijj einen trank
Da is man dor am tag nur für jeflitzt!

Dat nennt nu der jottsheilje jroße taten!
für seine teuren ahnen soll er beten
die jott sei dank schon in dr hölle braten

Ich stänker nich     Er is dr chef     nöö nöö!
ich will dem mann Ja nich zu nahe treten
Wenn er krepiert     dann: jitterschen atschöö!
 

*

Giuseppe Gioacchino Belli schrieb es so:


LE CANCELLETTI

Ma chi diavolo, cristo!, l’he tentato
sto Pontecife nostro benedetto
d’annàcce a seguestrà cor cancelletto
quella grazzia-de-dio che Iddio cià dato!

La sera, armanco, doppo avé sudato,
s’entrava in santa pace in d’un bucetto
a beve co l’amichi quer goccetto,
e arifiatà le stommico assetato.

Ne pò pensà de piú sto Santopadre,
pòzzi avé bene li mortacci sui
e quella santa fregna de su’ madre?

Qui nun se fa pe mormorà, fratello:
perché se sa ch’er padronaccio è lui:
ma caso lui crepassi, addio cancello.

Terni, 2 ottobre 1831

HELHEL schreibt dazu:

Versuch, ein romanesco sonett von Belli in Kölner klaaf zu übertragen. Wer sie übersetzen will nehme sich 20 Jahre zeit: es sind mehr als 2000, und lerne romanesco und kölsch. In dem hier geht es um eine ungeliebte verordnung im klerikal reaktionär moralistischen Vatican, die gitter zwischen schankraum und straße vorschrieb, um das sündhafte treiben nicht zur versuchung zu machen.

     
 

HEL bei fulgura frango

   

Rechte an der kölschen Übersetzung bei Herbert Laschet