Donnerstag, 22. Februar 2018

Die Zeit geht hin mit Mond- und Sonnengang …
was soll uns all das Dunkle und das Helle?
Wir fanden uns an immer andrer Stelle,
uns festzuhalten bis zum Lerchensang.

Und überall und nirgends gings entlang,
der Weg verlief von Schwelle hin zu Schwelle,
ein langes Spiel von Steigung und Gefälle,
daß Mal um Mal ein Reif ums Herz zersprang.

Was wurd gewärmt, um bloß nicht zu erfrieren?
Was wurde wann gesät, sich zu entfalten?
Was wurd bewahrt, auf daß es nicht verrinnt?

Wo bleibt das Spiegelbild, das wir verlieren?
Wie läßt sich je das fest Versprochne halten?
Wer redet nachts zu uns? – Dat deit de Wind.

    Für Waltraut Körner (1944–2018)
    Ottensen, 26. II. 2018