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Klaus M. Rarisch

Waldeslust

In deines Hirnes allerletzter Windung
bewahrtest du Lavendelduft von Frauen,
die nicht mehr sind. Doch statt nun Luft zu kauen,
beschreite den begrünten Weg der Findung.

Warst du nicht Baum? Jetzt droht dir die Entrindung.
Dem Oberförster, diesem Schuft, zu trauen –
ein Fühlungsfehlfall wär’s, verpufft im Blauen.
Such nicht zum Jägerchor die Sangesbindung.

Sitz lieber stumm dabei, Tier unter Tierchen,
wenn sich die Bürger um den Grill versammeln.
Beneide sie nicht um das Glück von Hammeln.

Du zischst genau wie sie dein Abendbierchen,
mußt auch zur Nacht nichts mehr von Träumen stammeln.
Gib zipfelmützig Ruh, laß sie nur rammeln.

31. Mai 2005
 

     
 

Matthias Koeppel hält dem rohen Dunst
den Duft der hohen Kunst entgegen

 

 


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