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Klaus M. Rarisch

Kater

Du willst den Suff zur Kunst gerinnen lassen,
und auch die Buhlin soll sich daran laben.
Doch jene, die durchs öde Leben traben
ganz ohne Buhlin? Müssen sie erblassen

und wie beim Skat auch in der Dichtkunst passen?
Du meinst, die Armen brauchen milde Gaben,
weil sie sonst nichts sich zu berauschen haben.
Ob aber du jetzt noch was kannst verprassen?

Versetzen mußt du schließlich deinen Ehring,
denn was du dringend brauchst, ist jetzt ein Hering.
Du pfeifst auf Frau, auf Mutter und auf Vater,

doch laß vom eignen Pfeifen dich nicht täuschen:
Gequält wirst du von teuflischen Geräuschen,
denn nach dem Rausch faucht fürchterlich der Kater.

 

     
 

Matthias Koeppel
in circulo vitioso

 

 


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