Rock Hudson und Dorothy Malone
in »Written on the Wind« (1955/56)

(Bild von www.imagesjournal.com)
 

Written on the Wind
Für Douglas Sirk

Es weht ein wilder Sturm der Lust und Leidenschaften
in Cinematoscope: Umarmung, Trennung, Küsse,
ein Fliehen in der Nacht, Geschrei, Revolverschüsse:
kommt nun auch Polizei, Rock Hudson zu verhaften?

Ein Millionär ist tot. Wo die Konflikte klafften
(in Öl und Alkohol), dort borden die Ergüsse
aus tränenblindem Aug ins neue Glück, als müsse
Lauren Bacall allein des Gatten Schuld verkraften.

Sie, schöne Witwe, ist Rock Hudson zugetan.
Doch Dorothy Malone, perfid und nymphoman,
sitzt auf des Vaters Stuhl, tailliert, kokett, hoffärtig.

Der Bohrturm ist ihr Heil. Sie hält den Finger drauf.
Nicht mehr der Spermastrahl, das schwarze Gold schießt auf,
The End. Doch Ödipus ist immer gegenwärtig.

    Ludwig Harig ©