Heimfahrt

Wann kommt das Schiff? Sie besserten am Segel
Und trugen Krüge Nacht in seinen Raum –
Und dieser Mann an jenem Ruderbaum,
Er ist mein Freund; der beste überm Pegel.

Die Mannschaft deckt mit Efeu alle Wanten,
Ein Lilienkranz – so hängt der Anker groß,
Die fremde stille Frau neigt sich zum Schoß,
Der Kapitän studiert den Nachtsextanten.

Die Winde heben sich von alten Hainen
Und geben Fahrt dem stillen Riesenfisch,
Ein leeres Rechteck wartet weiß – der Tisch;

Von eingesperrten Dingen klingt’s wie Weinen.
Im sternenlosen Blau der Nacht – der Weg:
Des Schiffes harre ich, am Landungssteg.

    Dieter Volkmann

Enthalten in
Fünfzehn maurerische Sonette
für einen Holzschneider
= Meiendorfer Druck 15