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Schnabel, Johann Gottfried: Insel Felsenburg. Wunderliche Fata einiger Seefahrer. Ausg. in drei Bänden. Mit einem Nachw. von Günter Dammann. Textred. von Marcus Czerwionka unter Mitarb. von Robert Wohlleben. - Frankfurt am Main: Zweitausendeins.
1/2. Teil 1 & Teil 2. 1997. 649, 652 S.; Ill. (Haidnische Alterthümer)
3/4. Teil 3 & Teil 4. 1997. 485, 585 S., Ill. (Haidnische Alterthümer)
Anhang. 1997. 312 S. (Haidnische Alterthümer) Zusammen DM 79;--

Die auf Literaturempfehlungen A. Schmidts beruhende Reihe ist nach fast zehnjähriger Unterbrechung gleichsam mit einem Fanfarenstoß fortgesetzt worden: mit der ersten vollständigen und textkritischen Neuausgabe der Insel Felsenburg. Diese Edition erfüllt wesentliche Ansprüche einer kritischen Leseausgabe nach heute üblichen wissenschaftlichen Grundsätzen. Sie bietet »die möglichst zeichengetreue Wiedergabe des Originals« (Bd. 3, 302) mitsamt Bildbeigaben und ursprünglicher Paginierung und enthält am Ende eines prägnanten Editionsberichtes (Bd. 3, 300-313) ein Verzeichnis der Texteingriffe, die sich völlig zu Recht auf eindeutige Korrekturen und Konjekturen beschränken. Voran steht im 3. Band eine umfangreiche gediegene Einführung: in Schnabels Leben (den neuesten Forschungsstand repräsentierend und eigenständig mitprägend) und in sein vorlieg. Hauptwerk, das G. Dammann informationsreich motiv- und ideengeschichtlich erläutert. Sehr schätzbar auch seine Spezialbibliogr. Einzig zu bedauern ist, daß es keine Einzelstellenkommentare gibt. Doch auch ohne sie besteht nunmehr eine sichere, zudem topographisch hervorragende Grundlage für das, was Schmidt erreichen wollte: eingehende Lektüre und Erforschung der wirkungsreichsten deutschen Utopie zwischen Barock und Aufklärung.

Wolfgang Albrecht, Weimar

© Germanistik, 38. Jg. 1997, 2