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Portrait Arno Holz von Tyspe
Bild: Dieter Vogt (= Tyspe)

 

Arno Holz

* 1863 Rastenburg
† 1929 Berlin

Hermann Oscar Arno Alfred Holz

wurde am 26. April 1863 in Rastenburg (heute Kętrzyn) geboren. Vater Hermann Holz betrieb dort die Apotheke »Zum Schwarzen Adler«.

Gestorben am 26. Oktober 1929 in Berlin.

Biographisches Gerüst: Deutsches Historisches Museum

Zur Biographie: Wohnungen

Antreten zum Dichten
Etwas mehr dazu …

Zum 150. Geburtstag von Arno Holz
am 26. April 2013

Antreten zum Dichten!
Lyriker um Arno Holz

Rolf Wolfgang Martens
Ludwig Reinhard (d. i. Reinhard Piper)
Robert Reß
Georg Stolzenberg
Paul Victor

Mit Nachwort herausgegeben
von Robert Wohlleben

Oktav, 160 Seiten. Preis kart. 13 Euro
ISBN 978-3-942901-07-9

Reinecke & Voß

Im März 2013 bei
Reinecke & Voß, Leipzig.


1883


Klinginsherz! – vergeibelte Lyrik

1884

Deutsche Weisen (gemeinsam mit dem Freund Oscar Jerschke)

1885

Das Buch der Zeit – Lieder eines Modernen (die Buchausgabe greift auf 1886 vor). Schluß mit Geibel!

1889

Papa Hamlet – Arno Holz und Johannes Schlaf als Bjarne P. Holmsen getarnt. Praxis des Sekundenstils

1890

Die Familie Selicke – Vorhang auf! für den Bühnen-Naturalismus

1891/92

Die Kunst. Ihr Wesen und ihre Gesetze: Kunst = Natur - x

1892

Arno Holz/Johannes Schlaf: Der geschundne PegasusDer geschundne Pegasus. Eine Mirlitoniade in Versen von Arno Holz und 100 Bildern von Johannes Schlaf [auch Milli Holz hat mitgereimt]

Zwei Knaben hier mit viel Pläsir
Mißbrauchen Feder und Papier
Und blasen möglichst mit Elong
Das Klopp-Klipp-Klapphornmirlitong.


1896


Socialaristocraten – satirische Berlin-Komödie. Erstes Stück im geplanten Zyklus »Berlin. Das Ende einer Zeit in Dramen« (wurde später »Berlin. Die Wende einer Zeit in Dramen«). Von der Berliner Volksbühne am 15.6.1897 im Central-Theater uraufgeführt

Schriftsteller und Arbeiterschaft
 

1898/99

Phantasus – zwei Hefte mit lyrischen Dünnschliffen aus dem Sprachlabor.
Die Mittelachse als Markenzeichen.



 

 



 

Englische Übersetzung
der beiden Phantasus-Hefte von 1898/99
sowie einiger Stücke aus der Folioausgabe von 1916,
bestens bewerkstelligt von Chris Godwin


Klaus M. Rarisch: Zum »Scherz-Phantasus« von Arno Holz

Motive von Rückert und Allmers im Ur-Phantasus

Klaus M. Rarisch: Arno Holz als Plagiator???

Von 1897 bis 1903 arbeitete Arno Holz mit seiner »Schule« zusammen. Die Freunde Robert Ress, Georg Stolzenberg und Rolf Wolfgang Martens gehörten dazu, der Jungbuchhändler Reinhard Piper schloß sich an. Alle ließen im Verlag von Johann Sassenbach kleine Hefte mit je rund 50 Gedichten erscheinen.


Regiment Sassenbach

Aufnahme: Henning Scholz

    Phantasus, erstes und zweites Heft (1898, 99), von Arno Holz

    Neues Leben, erstes, zweites und drittes Heft (1898, 99, 1903), von Georg Stolzenberg (1857-1941, Klavierlehrer und Komponist)

    Farben (1899) von Robert Reß (1871-1935, Gesangslehrer)

    Befreite Flügel (1899) von Rolf Wolfgang Martens (1868-1928, reicher Mann)

    Meine Jugend I (1899) von Reinhard Piper (1879-1953, damals Buchhandelsgehilfe, später Verleger) unter dem Pseudonym Ludwig Reinhard

Regiment Sassenbach (Meiendorfer Internet-Miniatur Nr. 1)

Motivgeflecht beim Regiment Sassenbach

Robert Wohlleben: Die Parkbank als literarische Methode
(Über die Arbeitsweise der »Arno-Holz-Schule« und den Apostaten Paul Ernst)

Robert Wohlleben: Arno Holz und der Ferne Osten

Robert Wohlleben: Mignon und Merde
(spätes Echo der literarischen Compagniearbeit)

Tamara Wiktorowna Kudrjawzewa schreibt über
Holzens »Revolution der Lyrik« und die russische Lyrik zu Beginn des XX. Jahrhunderts

Parodien auf Gedichte von Arno Holz und seinen »Schülern«

Robert Wohlleben: Material des Parodisten

1899

Revolution der Lyrik: Lebendige Sprechsprache braucht Rhythmik statt Metrik

1900

Dr. Richard M. Meyer, Privatdozent an der Universität Berlin, ein litterarischer Ehrabschneider: Es gibt Dresche! (Meyer hat angefangen.)

1902

Johannes Schlaf. Ein nothgedrungenes Kapitel: Anscheinend MUSSTE es sein

1902

Die Blechschmiede in erster Ausgabe – durchtrieben-bösartiges Kaspertheater
1917 erweitert, 1921 erweiterter, 1924 am erweitertesten, 1963 posthum am allererweitertsten

Niepepiep
Klaus M. Rarisch über literarische Agitprop im Kaiserreich

Hörspiel »Die Blechschmiede«

1903

Heimkehr. Als Hans Volkmar versuchen Arno Holz und Oskar Jerschke, die »Geldverdienmaschine« zu starten. Gegen Ende der 20er Jahre dachte Ralph Benatzky daran, daraus eine Operette zu machen. Kam nicht zustande (ich weiß im Moment nicht, wieso)

1903

Lieder auf einer alten Laute. Lyrisches Portrait aus dem 17. Jahrhundert: Dafnis kündigt sich an

1904

Dafnis. Lyrisches Portrait aus dem 17. Jahrhundert: barocke Sprachkostümkunde

1904

Traumulus (Tragische Komödie in fünf Aufzügen) zusammen mit Oskar Jerschke. Am 23.9.1904 im berliner Lessingtheater mit Albert Bassermann in der Hauptrolle uraufgeführt. Buchausgabe 1905. Zum ersten und einzigen Mal rollte der Rubel und klingelte die Kasse. Die 1935 von Carl Froelich inszenierte Verfilmung mit Emil Jannings in der Titelrolle … zu spät für Arno Holz

1907

Frei! (Eine Männerkomödie in 4 Aufzügen) zusammen mit Oskar Jerschke

1908

Gaudeamus! (Festspiel zur 350jährigen Jubelfeier der Universität Jena) zusammen mit Oskar Jerschke. Wilhelm Meyer-Försters Alt-Heidelberg kam in die Quere

1908

Arno Holz. Karikatur im Kladderadatsch 1908Sonnenfinsternis. Erstes der beiden großen Berlin-Dramen … 1913 von Leopold Jeßner am Thalia-Theater in Hamburg uraufgeführt. (Holz: »Die Länge ist nur Tristan-Länge.«)

Jeßner schreibt:
Heute weise ich auf Arno Holz’ »Sonnenfinsternis« hin. Der tiefe Eindruck, den dieses Drama auf ein vorher durchaus nicht abgestimmtes Publikum im Hamburger Thalia-Theater ausübte, hat bewiesen, daß es nicht nur für eine kleine Literatengemeinde von Interesse ist. Dieses Werk gehört der Bühne. (Die Scene – Blätter für Bühnenkunst, 3. Jg, H. 4, Oktober 1913.)

Robert Wohlleben: Liebe in Marmor – vom Phantasus zum Drama und zurück

1911

Büxl (Komödie in 3 Akten) zusammen mit Oskar Jerschke. Etwa 1920 kaufte F. W. Murnau das Manuskript für einen Film der Decla Bioscop AG … die Verfilmung kam nicht zustande

1913

Ignorabimus. Das andere große Berlin-Drama. – 1926 von Berthold Viertel und Luise Dumont in Düsseldorf stark gekürzt auf die Bühne gebracht. 1986 von Luca Ronconi im Teatro Fabbricone (Prato) in voller Länge inszeniert: Zwölf Stunden und von der italienischen Kritik als Geniestreich gefeiert. Die Inszenierung öffnet den Blick für das Werk:

Marco Vallora über Arno Holz
KMR zur grassierenden »Ignorabimus«-Unterschlagung
und italienische Stimmen zu Ronconis Inszenierung

DER SPIEGEL über Ronconis »Ignorabimus«-Inszenierung in Prato
( + über Okkultismus und Wissenschaft auf Kollisionskurs)

1916

Phantasus – der neue Groß-Phantasus in erster Ausgabe: explodierendes Sprachexperiment

Robert Wohlleben: Der wahre Phantasus

Arno Holz arbeitet am Phantasus … Robert Reß berichtet

Der längste Satz der Weltliteratur

Großer Phantasus in Englisch … David G. Dodd (University of Colorado) zu verdanken

Großer Phantasus in Russisch … Tamara Kudrjawzewa (Moskau) zu verdanken

1921

Die befreite deutsche Wortkunst: Apotheose von Rhythmus und Phantasie

1926

Entwurf einer »Deutschen Akademie« als Vertreterin der geeinten deutschen Geistesarbeiterschaft: gegen das Vorherrschen eines antiquierten Polizeipreußentums

[Das biobibliographische Geripp soll sich bei Gelegenheit weiter ausfüllen]

Alfred Richard Meyer = Munkepunke zum 60. von Arno Holz

Klaus M. Rarisch:
Arno Holz als Dramatiker

Von Klaus M. Rarisch konzise Darstellungen zur Biographie:
Arno Holz und Berlin
und
Arno Holz, der Poet Berlins
und
Zum 50. Todestag von Arno Holz
und
Weddinger Gedenktafel für Arno Holz

RW bespricht:
»Arno Holz – Dilemma eines bürgerlichen Dichterlebens«
von Gerhard Schulz

*
Arno Holz in Text+Kritik, Zeitschrift für Literatur, Nr. 121, Januar 1994

Am 27. Oktober 1999 ist Arno Holz 70 Jahre tot,
also Stoff für das Projekt Gutenberg

Arno Holz Gesellschaft
für Polnisch-Deutsche Verständigung
in Ketrzyn / Rastenburg gegründet

der es jetzt VIELLEICHT gelingen KÖNNTE (???),
den gegen Ende des 2. Weltkriegs nach Schlesien ausgelagerten Arno Holz-Archivalien
gut über 50 Jahre später auf die Spur zu kommen …?
Im Arno-Holz-Archiv der Amerika-Gedenkbibliothek – AGB – in Berlin liegt bewahrt,
was seinerzeit Max Wagner an umfangreicher bezüglicher Korrespondenz entfesselt hat.

     
Remington-Anspitzer  

Arno Holz bei fulgura frango

   

Das Portrait stammt von Tyspe (= Dieter Vogt).
Es hing von 1961 bis 1963 im Berliner Kulturkeller »Das Massengrab«